Illustration wie sich ein Mann mit dunklen Haaren und oberkoerperfrei mit einer Hand den Nackenbereich haelt

Nackenschmerzen

Allgemeine schmerzhafte Beschwerden im Nacken-, Hals- und Schulterbereich werden oft unter dem Begriff „Nackenschmerzen“ zusammengefasst. Wie und warum entstehen Nackenschmerzen und wie zeigen sie sich? Wie können Sie die Schmerzen lindern, die Beweglichkeit verbessern und den Beschwerden langfristig vorbeugen? Hier finden Sie Wissenswertes zu Nacken-, Hals- und Schulterschmerzen.

Wie entstehen Nackenschmerzen?

Die häufigste Ursache für Nackenbeschwerden ist eine Verkrampfung und Verspannung der Hals- und Nackenmuskulatur. Das Problem ist schon in unserer Anatomie angelegt: Im Vergleich zum Rest der Wirbelsäule sind durch die besondere Beweglichkeit der Halswirbelsäule (HWS) extreme Drehungen und Bewegungen möglich. Diese große Flexibilität wird durch eine Vielzahl von Nerven und Muskeln und sieben Halswirbeln ermöglicht. Hinzu kommt, dass der Kopf, wenn er nach vorne oder zur Seite geneigt ist, ein Vielfaches seines Gewichts an die Halswirbelsäule abgibt und sie damit auf Dauer überfordert. Dadurch kann die Halswirbelsäule im Laufe der Jahre extreme Abnutzungsspuren aufweisen, die sich auch in Muskelverspannungen niederschlagen. 

Eine weitere Ursache ergibt sich aus unserem Lebensstil: Die meisten Menschen bewegen sich nicht genug oder falsch und sitzen bei der Arbeit, zu Hause auf dem Sofa oder im Auto in verspannter Haltung. So kann der stressige Tag vor dem Computer, der ständige Blick auf das Handy, das falsche Kissen beim Schlafen oder übertriebenes Krafttraining im Fitness-Studio immer wieder zu Rückenverspannungen und Schmerzen in der Nackenregion führen. Nackenbeschwerden wie auch Schulterschmerzen sind aus diesem Grund in der Bevölkerung relativ weit verbreitet, vor allem bei Erwachsenen. Aber auch schon Kinder und Jugendliche klagen vermehrt über Verspannungen im Nacken.  

Häufig treten Nackenbeschwerden und Schmerzen in der Schulter isoliert und in abgeschwächter Form auf, zum Beispiel als leichte Verspannungen oder Verrenkungen. Dadurch werden sie von den Betroffenen oft gar nicht bewusst als eigenständige Erkrankung wahrgenommen. Das gilt besonders, wenn man sich die Ursache als starke Zugluft, Zerrungen beim Sport oder bei anderen Alltagsaktivitäten, sowie Fehlhaltung bei der Arbeit, in der Freizeit oder auf Reisen, selbst erklären kann.

Welche Ursachen für Nackenschmerzen gibt es?

Nackenschmerzen sind zwar in den meisten Fällen eher harmlos, können aber mitunter schwerwiegende Ursachen und Auslöser haben, die (not)ärztlicher Betreuung bedürfen.

  • Körperliche Ursachen

    Zu den häufigsten körperlichen Ursachen für Nackenschmerzen gehören:
    • Muskuläre Verspannungen und Verkrampfungen, z. B. in der Form eines Nackenschusses (Hexenschuss im Nacken, Zervikalgie oder Zervikobrachialgie) oder aufgrund von Zugluft
    • Zerrungen
    • Schleudertrauma
    • Grippale Infekte
    • Ungünstige Schlafposition, falsche Matratze oder falsches Kopfkissen
    • Fehlhaltung, körperliche Überlastung und Fehlbelastung
    • Schwache Halsmuskulatur
    • Verschleißerscheinungen (degenerative Veränderungen wie Arthrose und Osteoporose)
    • Übertragungsschmerz (Erkrankungen anderer Organe, die über die Nervenbahnen in der Wirbelsäule Schmerzen in den Nackenbereich übertragen)
  • Psychische Ursachen und Auslöser

    Zu den psychischen Ursachen und Auslösern für, bzw. Verstärkern von Nackenschmerzen gehören: 
    • Stress
    • Angst
    • Schlafstörungen
    • Depressionen
    • Einsamkeit
    • Zwangsstörungen

    Warum können Nackenschmerzen psychisch bedingt sein?

    Rückenschmerzen durch Stress
  • Ernste Ursachen und Auslöser

    Ernstere Ursachen und Auslöser von Nackenschmerzen können sein:
    • Bandscheibenvorfälle, Spondylose und Chondrose (degenerative Veränderungen an Wirbelsäule, Knorpeln und Bandscheiben)
    • Infektionen an Bandscheiben, Wirbeln, im Hals- und Kieferbereich
    • Rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew)
    • Fibromyalgie-Syndrom (chronische Schmerzerkrankung)
    • Skoliose und Morbus Scheuermann (Deformationen der Wirbelsäule)
    • Zervikale Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelkanals)
    • Rachitis (Störung des Knochenwachstums)
    • Abszesse
    • Tumoren oder Metastasen in der Halsregion und an der Schilddrüse

    Bei Verdacht auf diese Erkrankungen sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
  • Sehr ernsthafte Ursachen und Auslöser

    Sehr ernsthafte Ursachen und Auslöser von Nackenschmerzen, die sofortige notärztliche Hilfe benötigen, sind:
    • Verletzungen an der Halswirbelsäule und Wirbelbrüche
    • Hirnhautentzündung (Meningitis)
    • Hirnblutung
    • Herzinfarkt
    • Akutes Aorten-Syndrom (Erkrankung der Hauptschlagader)
Illustration einer Wirbelsaeule

Wie zeigen sich Nackenschmerzen?

Symptome wie eingeschränkte Beweglichkeit, stechende oder bohrende Schmerzen, oder auch nur ein Ziehen im Nacken, begleitet von Kopfschmerzen, sind die häufigsten Anzeichen von Nackenbeschwerden. Grundsätzlich sind einzeln auftretende Symptome, wie z. B. ein durch Zugluft verursachter steifer Hals, unangenehm, aber kein Grund zur Beunruhigung. Andere Symptome wie z. B. Spannungskopfschmerzen, ein muskulär bedingter Tinnitus oder immer wiederkehrender Schwindel können die Lebensqualität hingegen auch längerfristig einschränken. 

Grundsätzlich sollte uns bewusst sein, dass schon gelegentliche Nackenschmerzen ein Warnsignal sind. Kommt es zu stärkeren oder länger anhaltenden Beschwerden, haben wir den Nacken- und Schulterbereich schon lange überstrapaziert. Und aus akuten Schmerzen können chronische Beschwerden wie ständige Nackenschmerzen oder Bewegungseinschränkungen von Hals und Schultern werden, die wiederum zu Folgeerkrankungen führen können, wenn wir die anfänglichen Nacken- und Schulterprobleme ignorieren.

Diese Symptome sollten wir auf keinen Fall ignorieren: Tauchen Nackenschmerzen und Nackenstarre als Begleiterscheinung von Fieber, Krämpfen, starken Kopfschmerzen, Lähmungen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Benommenheit oder Bewusstseinsstörungen auf, sollte umgehend der Rettungsdienst benachrichtigt werden. Denn dann könnte es sich um lebensbedrohliche Zustände wie eine Meningitis (Hirnhautentzündung), einen Herzinfarkt oder eine Hirnblutung handeln.

Welche Symptome hängen mit Nackenschmerzen zusammen?

Nackenschmerzen können einerseits ein Symptom bestimmter Erkrankungen sein. Andererseits können sie auch als eigenes Krankheitsbild betrachtet zusammen mit folgenden Symptomen auftreten:
  • Ziehende oder bohrende Schmerzen im Nacken
  • Ausstrahlung bis in Kopf und Kiefer, Schultern und Arme 
  • Spannungskopfschmerzen
  • Druckschmerz an bestimmten Stellen 
  • Muskelverhärtungen
  • Bewegungsunfähigkeit bis hin zu einem steifen Hals
  • Steifheit nach dem Aufstehen
  • Schon- und Fehlhaltungen bis hin zum Schiefhals
  • Schwindel und Ohrensausen/Tinnitus
  • Kribbeln und Taubheitsgefühle in Armen und Fingern
  • Sehstörungen
  • Muskelschwäche

Sind meine Nackenschmerzen akut oder chronisch?

Von akuten Nackenschmerzen spricht man, wenn die Beschwerden nicht länger als drei Wochen anhalten. Subakute Nackenschmerzen können sich über vier bis zwölf Wochen hinziehen. Wenn die Beschwerden länger als drei Monate andauern, gelten sie als chronische Nackenschmerzen. Schmerzen in Nacken und Schultern, die immer wieder nach längeren Pausen (Schmerzfreiheit von mindestens einem Monat) aufflammen, werden als wiederkehrende (rezidivierende) Schmerzen bezeichnet.

Während akute Nackenschmerzen in den meisten Fällen harmlos sind, können chronische Nackenschmerzen auf körperliche Verschleißerscheinungen hinweisen, die Folgeerscheinungen wie Migräne, Bandscheibenvorfälle, Entzündungen in den Schultergelenken und Atemstörungen nach sich ziehen können.

Welche Ärzt:innen können Nackenschmerzen abklären?

Wenn Nackenbeschwerden immer wieder aufflammen oder gar chronisch sind, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Zunächst kann die hausärztliche Praxis eine erste Einschätzung der Beschwerden abgeben und gegebenenfalls eine Überweisung zu anderen Fachärzt:innen veranlassen. 

Spezialisiert auf Erkrankungen der Wirbelsäule und des Bewegungsapparats können Orthopäd:innen eine mögliche körperliche Ursache für die Nackenbeschwerden diagnostizieren, auch unter Zuhilfenahme von bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Dabei sollte geklärt werden, ob die Beschwerden im Nacken- und Schulterbereich durch eine isolierte Ursache ausgelöst werden – oder ob sie als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung oder nach einem Unfall auftreten.

Ein maennlicher Physiotherapeut massiert einen jungen Mann, welcher auf sitzt und dabei die Arme vor der Brust kreuzt

Können für Nackenschmerzen typische körperliche Faktoren wie Muskelverspannungen oder Veränderungen am Skelett ausgeschlossen werden, sollten mögliche neurologische oder organbedingte Ursachen abgeklärt werden. Dies gilt auch für Nackenschmerzen, die von Taubheit und Kribbeln in den Armen oder anderen neurologischen Beschwerden begleitet werden. Hierfür sind Neurolog:innen und Internist:innen die richtigen Ansprechpersonen. 

Oftmals werden Nackenschmerzen auch durch psychische Faktoren wie Stress, Angst, Überforderung, Schlafmangel oder Depressionen ausgelöst oder verstärkt. Denn wenn der Mensch unter Druck steht oder leidet, zeigt sich das auch in einer angespannten Körperhaltung, bei der häufig vor allem die Nacken- und Halsmuskulatur verspannt ist und die Schultern hochgezogen werden. Bei Verdacht auf psychische Faktoren können Psychiater:innen, Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen weiterhelfen.

Weitere Expert:innen, die die Ursache und Auslöser von Nackenbeschwerden erkennen und professionell behandeln können, sind Physiotherapeut:innen, Osteopath:innen, Chiropraktiker:innen/Chiropraktor:innen, Akupunkteur:innen und medizinische Masseur:innen.

Was hilft gegen verspannungsbedingte Nackenschmerzen?

Nackenschmerzen können so unangenehm sein und durch die mögliche Begleitsymptomatik (Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus und mehr) das Wohlbefinden insgesamt so schmälern, dass man sie in der Regel so schnell wie möglich wieder loswerden möchte. Wir zeigen Ihnen hier, was Sie gegen verspannungsbedingte Nackenschmerzen tun können – sowohl auf die Schnelle, als auch längerfristig, bzw. vorbeugend.

Was hilft schnell bei Nackenschmerzen?

Wenn akute Nackenschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen auftreten und gar zu Spannungskopfschmerz oder Schulterproblemen führen, ist die Nackenmuskulatur meist schon lange überstrapaziert. Grund genug, eine Pause einzulegen, zu entspannen und sich um die Verspannung zu kümmern. Schwören Sie auf Hausmittel gegen Nackenschmerzen oder nehmen Sie lieber Medikamente? Hier verraten wir Ihnen, welche Behandlungsmethoden bei diesen Nackenbeschwerden schnell helfen und für eine rasche Linderung der Schmerzen sorgen.

Wärme bei Nackenschmerzen 

Schnelle und natürliche Hilfe bei akuten verspannungsbedingten Nackenschmerzen verspricht ein traditionelles Hausmittel: die Wärmetherapie. Denn Wärme fördert die Durchblutung, löst Muskelverspannungen und lindert Schmerzen spürbar. Sehr gut bewährt haben sich bei verspannungsbedingten Nackenschmerzen ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken & Schulter.

  • ThermaCare für Nacken & Schulter

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Massage bei Nackenschmerzen

Schmerzt eine Körperstelle, so reibt man sie zur Linderung oft selbst schon unbewusst. Eine Rücken- oder Nackenmassage hilft dabei, die Muskeln zu lockern, vorhandene Blockaden zu lösen und die Durchblutung des Gewebes zu verbessern. Dadurch wird ein wohlig warmer Entspannungseffekt erzielt, der durch die Verwendung von warmen Pflanzenölen noch erhöht werden kann.

Eine einfache Form der Selbstmassage ist die Massage mit einem Gerät wie einem Massage- oder Tennisball oder einer kleinen Faszienrolle. Setzen Sie sich dafür aufrecht hin und massieren Sie mit der jeweils gegenüberliegenden Hand die betroffene Nacken- und Schulterregion. Wechseln Sie nach zwei bis drei Minuten die Seite.

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Intensiver wirkt natürlich eine Massage durch professionelle Masseur:innen. Diese können sich der Lockerung der ganzen Rückenmuskulatur widmen, während Sie (hoffentlich) entspannen können. Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Massagetechniken, die von sanft entspannend bis tief ins Gewebe eingreifend wirken. Vor allem bei starken und chronischen Beschwerden sollten Sie sich vorher genau informieren, wie an Ihrem Körper gearbeitet wird und ob Sie und Ihr Nacken für bestimmte Techniken bereit sind. Denn bei Nackenschmerzen infolge von beispielsweise Osteoporose, Entzündungen oder einem Bandscheibenvorfall kann ein ungeübter Massagegriff schädliche Auswirkungen haben. Hier sollte vorsichtig abgewogen werden, wo die Beschwerden sitzen und wie sie gelöst oder gelindert werden können.

Grundsätzlich gilt: Bei starken, chronischen oder immer wiederkehrenden Nackenbeschwerden, die mit Gelenkblockaden zusammenhängen, sollten medizinisch ausgebildete Profis hinzugezogen werden. Erfahrene Physiotherapeut:innen, Osteopath:innen, Chiropraktor:innen und Chiropraktiker:innen können mit einigen wenigen Griffen Blockaden lösen. Das hat dann zwar weniger mit Wellness und Entspannung zu tun, wirkt aber in der Regel auch nachhaltiger.

Medikamentöse Hilfe bei Nackenschmerzen

Für schnelle Erleichterung bei Nackenschmerzen sorgen Schmerzmittel wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer/Antirheumatika (NSAR), die Schmerzen und Entzündungen symptomatisch behandeln, oder das Analgetikum Paracetamol, das zwar nur wenig entzündungshemmend, aber auch schmerzstillend wirkt. Diese Medikamente bringen in der Regel schnelle Schmerzlinderung, können jedoch auch wie jedes Arzneimittel eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen auslösen und sollten deshalb nur für kurze Zeit und nur bei bekannter Verträglichkeit angewendet werden.

Schmerzgel gegen Nackenschmerzen

Wenn die Nacken- oder Schulterschmerzen von Zerrungen oder Entzündungen im Gewebe herrühren, ist der Einsatz von Wärme meist nicht ratsam. Hier eignet sich besser Kälte, zum Beispiel in Form von Kühlpads, Eiskompressen/-sprays oder eines kühlenden Schmerzgels mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff. Das ThermaCare Schmerzgel (Pflichttext) enthält den arzneilichen Wirkstoff Felbinac, der den Schmerz lindert, Entzündungen hemmt und kühlend wirkt. 

Was hilft langfristig gegen Nackenschmerzen und wie kann man diesen vorbeugen?

Die schnelle Linderung von Nackenschmerzen ist wichtig, um den Teufelskreis zu durchbrechen und weitere akute Verkrampfungen durch das Einnehmen einer Schonhaltung zu vermeiden. Besser ist natürlich, wenn Nackenverspannungen kaum oder gar nicht mehr auftauchen. Mit den folgenden Methoden können Sie Nackenschmerzen vorbeugen: 

  • Bewegung und Übungen gegen Nackenschmerzen

    Aktives und regelmäßiges Training der Muskulatur ist ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung von verspannungsbedingten Nackenschmerzen. Dazu gehören einerseits gezielte Übungen für die Nackenregion. Andererseits können Sie auch mit nackenfreundlichen Sportarten wie Rückenschwimmen, Wassergymnastik, rückenschonendem Yoga, Tai-Chi, Qigong oder Nordic Walking für eine kräftigere Muskulatur und gesteigerte Durchblutung sorgen. Und ein weiterer Bonus: Durch ein regelmäßiges Training kommt es zu einer gesteigerten natürlichen Ausschüttung von Endorphinen. Das dient auch dem Stressabbau und reduziert damit die körperlichen Ursachen und psychischen Auslöser für Nackenschmerzen gleichermaßen.

    Mit dem richtigen Training der Nackenmuskulatur können Sie erschlaffte Muskelpartien stärken, verkürzte Muskeln dehnen und Verkrampfungen lösen. Wir zeigen Ihnen passende Übungen, um aktiv gegen Nacken- und Schulterschmerzen vorzugehen – zu Hause, im Büro oder unterwegs.

    Übungen gegen Nackenschmerzen
  • Haltungstipps bei Nackenschmerzen

    Die meisten Verspannungen in der Nackenregion haben mit einer ungünstigen Körperhaltung zu tun. Viele von uns sitzen große Teile des Tages verkrampft vor dem Computer, zusammengesunken auf dem Sofa, oder mit dem Kopf über das Handy gebeugt. Kein Wunder also, dass Nackenschmerzen in der Bevölkerung so rasant um sich greifen. 

    Helfen Sie Ihrem Nacken und machen Sie während der Arbeit oder bei anderen konzentrierten Tätigkeiten immer wieder Pausen, um Ihre Haltung zu korrigieren: Achten Sie darauf, dass Sie aufrecht sitzen und stellen Sie die Beine im rechten Winkel nebeneinander vor sich auf. Richten Sie Ihren Oberkörper auf und entspannen Sie bewusst die Schultern, indem Sie die Schulterblätter nach hinten unten in den Rücken gleiten lassen. Der Kopf sollte gerade auf der Halswirbelsäule stehen, der Bildschirm im Idealfall unter Ihrer Augenhöhe sein, die Arme im rechten Winkel auf dem Tisch liegen. Wenn Sie aufs Handy schauen, halten Sie dieses möglichst auf Augenhöhe bzw. bewegen Sie besser die Augen nach unten, bevor Sie den Kopf neigen.

    Machen Sie zwischendurch immer wieder Lockerungsübungen, indem Sie die Schultern hoch- und herunterziehen und nach vorne und hinten rollen. Auch gut: Neigen Sie den Kopf nach jeweils rechts und links und ziehen Sie die gegenüberliegende Schulter nach unten. Genießen Sie den Zug in der Nackenmuskulatur. Es lohnt sich, jede Stunde zwei- bis dreimal aufzustehen und den Körper von oben bis unten zu strecken. Das tut nicht nur dem Nacken gut, sondern hilft auch, frischen Wind in müde Gedanken zu bringen.

    Kurzer Workout gegen Nackenverspannungen:

    Rückenübungen im Homeoffice
  • Die richtige Schlafposition und Matratze bei Nackenschmerzen

    Der Schlaf ist die Zeit, in der sich Körper und Geist erholen sollten. Entsprechend viel Zeit verbringen wir im Bett. Doch häufig ist bei Nackenproblemen die Nachtruhe nicht mehr erholsam. Wenn Sie schon morgens mit einer verhärteten Nackenmuskulatur aufwachen, ist es höchste Zeit, die eigene Schlafposition sowie Matratze und Kissen zu optimieren.

    Menschen mit Nackenschmerzen sollten, wenn möglich, gerade und ausgestreckt auf dem Rücken liegen und kein oder nur ein dünnes Kissen benutzen. Sie schlafen lieber auf der Seite? Dann legen Sie sich ein Nackenstützkissen unter den Kopf, damit der Nacken nicht abknickt.

    Für die Wahl der Matratze gilt:
    Sie sollte die natürliche Form des Rückgrats unterstützen, für die optimale Lagerung der Wirbelsäule.
    • Der Härtegrad der Matratze sollte an das eigene Körpergewicht angepasst sein (je schwerer der Körper, desto härter kann die Matratze sein).
    • Ausgeprägte Körperpartien wie Schulter und Gesäß sollten vor allem beim seitlichen Liegen in die Matratze einsinken können.

    So optimieren Sie Bett, Schlafposition und -umgebung für einen entspannteren Nacken:

    Tipps gegen Rückenschmerzen beim Liegen
  • Entspannen Sie Ihren Nacken

    Sie haben vielleicht schon bemerkt, dass Nackenverspannungen durch Stress schlimmer werden oder sich schmerzhafter anfühlen. Und tatsächlich: Nackenschmerzen können durch psychische Faktoren wie Überforderung oder Angst verstärkt werden und selbst zu Stressreaktionen führen. Durch die Schmerzwahrnehmung verkrampft sich der Körper und die Muskulatur verspannt sich weiter, was den Körper intuitiv dazu veranlasst, eine unnatürliche Schonhaltung einzunehmen, um weitere Schmerzgefühle zu vermeiden. Dies führt zu einem Teufelskreis, der die Beschwerden verschlimmert und verlängert. Um verspannungsbedingte Nackenschmerzen zu verringern, bzw. vorzubeugen, lohnt es sich deshalb, immer wieder bewusst den Nacken zu entspannen. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über drei beliebte Entspannungstechniken:
    • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson: Bei dieser Methode der Tiefenmuskelentspannung werden einzelne Muskelgruppen in einer bestimmten Reihenfolge willentlich für kurze Zeit bewusst angespannt und wieder entspannt. Praktizierende sollen dabei den Vorher-/Nachher-Zustand deutlich wahrnehmen. Das kann einerseits dabei helfen, die stressbedingte Verspannung abzubauen und zu einer tieferen Entspannung der Muskulatur beitragen. Andererseits kann dadurch die Körperwahrnehmung geschult werden, sodass im Idealfall die Praktizierenden selbst bei Bedarf bewusst die Muskeln beispielsweise im Nacken entspannen können und so lernen, weiteren Verspannungen vorzubeugen. 
    • Meditation: Unter dem Begriff Meditation wird eine Vielzahl von teilweise sehr unterschiedlichen Techniken zusammengefasst. Egal, ob Sie dabei sitzen, spazieren gehen, eine geführte Meditation bevorzugen, sich auf den Atem konzentrieren oder Achtsamkeit anstreben – in der Regel geht es darum, den Geist regelmäßig zu fokussieren, um sich innerlich zu sammeln und zu beruhigen, für mehr Bewusstheit und Achtsamkeit. Da Meditation viel zum Abbau von Stresswahrnehmung beitragen kann, hilft eine tägliche Praxis auch bei der Vorbeugung von Muskelverspannungen und wirkt sich positiv auf die Schmerzwahrnehmung aus.
    • Autogenes Training: Dieses Entspannungsverfahren basiert auf der Autosuggestion. Hier erlernen Praktizierende (in der Regel unter Anleitung), den eigenen Körper über suggestive Formeln in Kombination mit Ruhe selbst zu entspannen. Damit soll die mentale Haltung des Praktizierenden gestärkt werden, z. B. um schmerzbedingten Stress wieder selbstbewusst zu meistern. Autogenes Training gilt in Deutschland als Psychotherapie- und Körpertherapie-Methode.

Für alle Entspannungstechniken für den Nacken gilt: Am effektivsten sind sie immer in Kombination mit ausreichend Bewegung und einem allgemein bewussten Körpergefühl (z.B. hinsichtlich der eigenen Körperhaltung).

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Fragen und Antworten

  • Was hilft schnell bei Nackenschmerzen?

    Bei schmerzhaften Verspannungen in der Nacken- und Schulterregion können je nach Ursache auf die Schnelle Wärme, z. B. ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken & Schulter, herkömmliche Schmerzmittel und leichte Übungen für die Muskeldehnung und -entspannung helfen. Halten die Nackenschmerzen an oder verschlimmern sich, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um die Ursache herauszufinden.
  • Was kann man gegen Nackenschmerzen längerfristig tun?

    Wenn die Ursache der Nackenschmerzen in einer verspannten Muskulatur liegt, können Sie: 
    • regelmäßig Sport treiben (z. B. Rückenschwimmen, Wassergymnastik, rückenschonendes Yoga, Nordic Walking)
    • die Nackenmuskulatur trainieren 
    • eine Entspannungstechnik (z. B. Meditation, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training) praktizieren 
    • Schlafposition, Matratze und Kissen optimieren
    • auf nackenfreundliche Körperhaltung achten
  • Wie lange dauern Nackenschmerzen?

    Akute Nackenschmerzen dauern in den meisten Fällen ca. 1 bis 2 Wochen. Wenn Nackenschmerzen länger als 3 Monate anhalten, spricht man von chronischen Nackenschmerzen. Wenn Nackenschmerzen nach schmerzfreien Pausen immer wieder aufflammen, handelt es sich um rezidivierende (wiederkehrende) Nackenschmerzen.

  • Welche Ärztin/welcher Arzt hilft bei Nackenschmerzen?

    Erste Anlaufstelle bei gelegentlich auftretenden Nacken- und Schulterschmerzen sind entweder Hausärzt:innen oder Orthopäd:innen. Bei Nackenschmerzen, die von Taubheit/Kribbeln in den Armen oder anderen neurologischen Beschwerden begleitet werden, sollte man Neurolog:innen aufsuchen. Wenn organbedingte Ursachen vorliegen, sollten Internist:innen hinzugezogen werden. Bei Verdacht auf psychische Faktoren können Psychiater:innen, Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen weiterhelfen.

  • Wann sollten Nackenschmerzen ärztlich abgeklärt werden?

    Bitte holen Sie ärztlichen Rat ein bei
    • Beschwerden, die sich nicht innerhalb von 3 Wochen verbessern
    • wiederkehrenden Schmerzen
    • chronischen Schmerzen
    • starken Schmerzen
    • Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in den Armen
    • Schwindel oder Sehstörungen
    • Muskelschwäche
    • starker Bewegungseinschränkung
  • Wann sind Nackenschmerzen gefährlich, sodass der Rettungsdienst geholt werden muss?

    Nackenschmerzen, die von Fieber, Krämpfen, starken Kopfschmerzen, Lähmungen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Benommenheit,  Bewusstseinsstörungen und Nackenstarre begleitet werden, können auf eine akute Hirnhautentzündung hinweisen. Auch ein Herzinfarkt oder Hirnblutungen können mit Nackenschmerzen einhergehen. In diesen Fällen sowie bei akuten Verletzungen der Halswirbelsäule und/oder des Kopfes  muss sofort notärztliche Hilfe gerufen werden.

  • Welches Schmerzmittel hilft bei Nackenschmerzen?

    Bei Nackenschmerzen helfen herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol. Eine natürliche schmerzlindernde Wirkung ohne arzneimitteltypische Nebenwirkungen bieten arzneimittelfreie Wärmeanwendungen, wie die Wärmeauflagen für Nacken & Schulter von ThermaCare.

  • Welche Schlafposition eignet sich am besten bei Nackenschmerzen?

    Die beste Schlafposition bei Nackenschmerzen ist eine gerade und ausgestreckte Rückenlage ohne oder mit flachem Kopfkissen. Seitenschläfer:innen sollten sich ein Nackenstützkissen unter den Kopf legen, damit der Nacken nicht abknickt.

  • Warum entstehen Nackenschmerzen bei einer Erkältung?

    Nackenschmerzen bei einem grippalen Infekt/einer Influenza sind meist muskulär bedingt: Der Körper spannt sich stärker an. Nacken-, Kopf- und Gliederschmerzen können auch direkt durch die Abwehrzellen des Immunsystems ausgelöst werden und verschwinden in der Regel nach dem Infekt wieder.  Auch längere Bettruhe sorgt bei manchen Patient:innen für verstärkte Nackenverspannung.

Quelle:

1: Trowbridge CA, Draper DO, Feland JB et al. Paraspinal musculature and skin temperature changes: comparing the Thermacare HeatWrap, the Johnson & Johnson Back Plaster, and the ABC Wärme-Pflaster. J Orthop Sports Phys Ther. 2004 Sep; 34(9): pp 549-58.