Steifer Nacken - Was tun?

Eine Frau in Sportsachen steht auf einer Tartanbahn und fasst sich mit der Hand vor Schmerzen an den Nacken

Eine falsche Bewegung des Kopfes, ein unpassendes Kissen, Zugluft, Stress – Auslöser für einen steifen Hals gibt es viele. Doch die Ursache, die hinter einer Nackenversteifung steckt, liegt häufig schon länger vor. Erfahren Sie hier, warum eine Nackenstarre entsteht, welche Begleitsymptome sie verursachen kann und was Sie gegen einen steifen oder schiefen Hals tun können.

Steifer Nacken: Das sollten Sie wissen

  • Unterschiedliche Auslöser wie z. B. Zugluft, ruckartige Bewegungen oder ein zu großes Kopfkissen. Die Ursache für die Versteifung liegt jedoch in den meisten Fällen in einer davor schon vorliegenden Verspannung aufgrund einer Fehlhaltung und/oder Überbelastung, einem Bewegungsmangel und/oder einer schwachen Halsmuskulatur
  • Psychische Belastungen, Kieferprobleme, grippale Infekte oder ein Schleudertrauma können ebenfalls einen steifen Hals begünstigen oder verursachen
  • Steife Nacken ist meist ein Symptom eines Halswirbelsäulen- oder Zervikalsyndroms und kann als solches auch mit weiteren Begleiterscheinungen wie Schulter- und Kopfschmerzen, Schwindel und Tinnitus auftreten
  • Schwerwiegendere Erkrankungen und Störungen sowie Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule können zu einem steifen Nacken führen
  • Kann mit Wärme, Nackenübungen, Schmerzmitteln, Massage, manueller Therapie, Akupunktur/Akupressur und therapeutischem Taping behandelt werden

Steifer Nacken: Ursachen und Auslöser

Den Kopf beim Tanzen zu wild bewegt, das Kopfkissen zu groß gewählt, den wärmenden Schal vergessen – ist der Nacken erst einmal steif, fallen uns immer gute Gründe ein, warum es so kommen musste. Doch eine gut gedehnte und kräftige Nackenmuskulatur reagiert in der Regel nur nach besonders großer Belastung mit starken Nackenverspannungen und Steifheit. In den meisten Fällen ist der Nacken schon verspannt, bevor es zu einem steifen Hals kommt. Und für diese Verspannung sorgt, zumindest bei vielen von uns, unser Lebensstil.

Muskelverspannungen

So werden die Verspannungen in den Muskeln und Faszien im Hals- und Nackenbereich hauptsächlich durch die folgenden Faktoren begünstigt:
  • eine Fehlhaltung des oberen Rückens (z. B. beim Arbeiten oder Schlafen)
  • eine Fehl- oder Überbeanspruchung der Nacken- und Halsmuskulatur 
  • ein allgemeiner Bewegungsmangel
  • ein Schleudertrauma und Muskelzerrungen (z. B. nach einem Unfall)
  • grippale Infekte
  • eine schwache Muskulatur am Hals und Nacken
  • Beschwerden im Kieferbereich (z. B. Craniomandibuläre Dysfunktion/CMD)
  • psychische Herausforderungen wie Stress, Ängste und Depressionen
Auf anfängliche Verspannungen reagiert der Körper in der Regel mit einer Schonhaltung, die die Beschwerden verstärkt: So wird die Muskulatur vor allem im Trapezmuskel (Musculus trapezius), ein Muskel in der Halswirbelsäule, der zwischen dem Hinterhauptbein des Kopfes, den Brustwirbeln und den Schulterblättern verläuft) zunehmend verhärtet und verkürzt, die ihn umgebenden Faszien verkleben und verlieren an Elastizität und es kann zu Blockaden von Gelenken in der oberen Wirbelsäule kommen. Dadurch intensivieren sich die Nackenschmerzen und die damit einhergehende Bewegungseinschränkung im Hals immer mehr. Auf Dauer kann dieser Teufelskreis Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule fördern, die wiederum die Nackensteifigkeit verschlimmern.

Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule

Zu den typischen Verschleißerscheinungen und degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule gehören:
  • Bandscheibenvorfall/-protrusion
  • Arthrose und Osteoporose
  • Zervikale Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelkanals)

Erkrankungen an und in der Nähe der Wirbelsäule

Außerdem können ernsthaftere Erkrankungen einen steifen Hals auslösen. Dazu zählen:
  • rheumatische Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew)
  • Fibromyalgie (auch Fibromyalgie-Syndrom: chronische Schmerzerkrankung)
  • Rachitis (Störung des Knochenwachstums aufgrund eines Kalzium- oder Vitamin-D-Mangels)
  • Abszesse im Kiefer-, Hals- und Nackenbereich
  • Tumoren oder Metastasen in der Halsregion und an der Schilddrüse
Eine ältere Frau mit Brille sitzt ihrem Arzt gegenüber und beschreibt ihre Nackenschmerzen

Eine besonders ausgeprägte Form der Nackenstarre, der Schiefhals (Torticollis), kann neurologisch, rheumatisch, skelett- oder verletzungsbedingt und aufgrund von Sehstörungen und Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich auftreten. In vielen Fällen ist der Schiefhals allerdings idiopathisch, d. h. es kann keine erkennbare Ursache für die Störung gefunden werden. Dann gilt der Schiefhals als Symptom des Halswirbelsäulen-Syndroms.

Weitere schwerwiegende Ursachen und Auslöser für einen steifen Nacken

Sehr ernsthafte Ursachen und Auslöser eines steifen Nackens sind: 

  • Verletzungen an der Halswirbelsäule (HWS)
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Hirnblutung
  • Herzinfarkt
  • Akutes Aortensyndrom (Erkrankung der Hauptschlagader)

Zugluft als Auslöser eines steifen Halses

Sie reagieren empfindlich auf einen kalten Luftzug? Damit sind Sie nicht allein: Viele Menschen geben an, dass ein durch Zugluft ausgekühlter Nacken zu Schmerzen und Verspannungen führt. Messbar ist das allerdings nicht: So konnte in einer aktuellen Studie kein Zusammenhang zwischen Nackenschmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit aufgrund der Spannung innerhalb des Muskelgewebes festgestellt werden. Wenn Sie dennoch den Eindruck haben, dass ein kalter Luftstrom die Nacken- und Halsmuskulatur angreift und versteift, sollten Sie stets ein Halstuch oder einen Schal dabeihaben. Denn auch ein nur subjektiv wahrgenommenes, unangenehmes Gefühl kann zu einer erhöhten Spannung im Muskelgewebe oder sogar zu unbewusst hochgezogenen Schultern und damit zu Verspannungen führen.

Steifer Nacken: Symptome

Ein versteifter Nacken ist ein mitunter äußerst schmerzhaftes Symptom des sogenannten Halswirbelsäulen- oder Zervikalsyndroms und kann in diesem Rahmen eine Reihe von Begleiterscheinungen mit sich bringen. Dazu gehören: 

  • ziehende, stechende, brennende oder bohrende Schmerzen im Hals-, Nacken- und Schulterbereich
  • Ausstrahlung in angrenzende Körperbereiche, wie z. B. Spannungskopfschmerz (oberes Zervikalsyndrom oder zervikozephales Syndrom, häufig spürbar im Hinterkopf), Schulter-Arm-Syndrom (unteres Zervikalsyndrom oder Zervikobrachialsyndrom) oder Taubheitsgefühl und Muskelschwäche in den Armen und Fingern  
  • eine stark verhärtete Muskulatur im Hals-Nackenbereich
  • sehr starke Bewegungseinschränkung des Kopfes und Halses 
  • (zervikaler) Schwindel 
  • Benommenheit
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Sehstörungen (z. B. Flimmern)
  • Schluckstörungen
Achtung: Bei folgenden Begleiterscheinungen muss sofort eine (not)ärztliche Versorgung erfolgen:
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • sehr starke Kopfschmerzen
  • Krämpfe
  • Lähmungen
  • Übelkeit
  • Lichtempfindlichkeit
  • starke Benommenheit/Bewusstseinsstörung

Diese Symptome können auf eine lebensbedrohliche Erkrankung hinweisen. Auch sollte bei einer möglichen Verletzung der Halswirbelsäule schnellstmöglich eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Nackenschuss und weitere Symptome

Steifer Nacken: was tun?

Wenn sich der Hals nicht mehr bewegen lässt und die Schmerzen vom Kopf bis in die Schultern und Arme ziehen, möchte man am liebsten ein Wundermittel haben, das sofort von den Beschwerden befreit. Auch wenn es dieses Mittel nicht gibt: Hier haben wir für Sie zahlreiche Tipps zusammengetragen, wie Sie die Verspannung in der versteiften Nackenmuskulatur schnell und mit etwas Engagement auch nachhaltig lösen können.

Hausmittel: Wärme gegen einen steifen Nacken

Das wahrscheinlich bekannteste Hausmittel bei einem steifen Hals und anderen Rückenverspannungen ist Wärme. Denn die Wärmetherapie lässt sich auch zu Hause einfach einsetzen und ist meist sehr effektiv: Sie wirkt tief im Gewebe, regt die Durchblutung an und hilft beim Abbau von Stoffwechselprodukten, sodass sich der Muskel entspannen und regenerieren kann.

Ist der Nacken aufgrund von Verspannungen versteift, können diese klassischen Wärmeanwendungen bei Nackenschmerzen für eine natürliche Schmerzlinderung sorgen:
  • Wärmepflaster
  • Heizdecke
  • erwärmtes Körnerkissen
  • heiße Rolle
  • Sauna
  • Infrarotlicht

Viele dieser wärmenden Maßnahmen lassen sich nur im Liegen oder Sitzen anwenden. Wenn Sie trotz eines steifen Halses den Alltag meistern möchten, sind Wärmepflaster, z. B. die Wärmeauflagen und -umschläge von ThermaCare ideal. Die speziell auf die Nackenregion zugeschnittenen ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken & Schulter entwickeln bis zu 12 Stunden lang eine wohltuende Tiefenwärme von ca. 40 °C und können dank ihrer ergonomischen Form ganz bequem unter der Kleidung getragen werden. So sorgen die selbstklebenden Wärmeauflagen auch unterwegs, bei der Arbeit, bei Lockerungsübungen und in der Freizeit für eine wohltuende Schmerzlinderung.

Achtung: In den meisten Fällen wirkt Wärme auf eine verspannungsbedingte Nackenversteifung entspannend. Liegt allerdings eine Entzündung, akute Muskelzerrung oder Schwellung in diesem Bereich vor, könnte eine Kältebehandlung mit z. B. Kühlpads besser geeignet sein. Bitte brechen Sie die Wärmetherapie ab, wenn sich die Beschwerden nach einigen Tagen nicht bessern und holen Sie ärztlichen Rat ein.

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Massage gegen einen steifen Nacken

Wenn der Hals so verspannt ist, dass er sich nicht mehr bewegen lässt, können massierende Hände sowie elektrische und mechanische Massagegeräte durch mehr oder weniger starken Druck auf bestimmte Triggerpunkte und Muskelregionen das verhärtete Gewebe lockern und elastischer machen. 

Manuelle Therapie gegen einen steifen Nacken

Die manuelle Therapie ist vor allem dann geeignet, wenn die Nackenstarre durch Wirbel- und Gelenkblockaden ausgelöst wird. Hier können erfahrene Physiotherapeut:innen mit geübten Griffen bestimmte Bereiche der Wirbelsäule mobilisieren durch z. B. eine sogenannte „Manipulation“ (Korrektur/Justierung von Gelenken).

Akupunktur und Akupressur gegen einen steifen Nacken

Bei einem steifen Hals und anderen akuten und chronischen Nackenbeschwerden sollen durch eine Nadel- oder Druckbehandlung bestimmte Reizpunkte stimuliert und so die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden.

Tape gegen einen steifen Nacken

Bei dem sogenannten Kinesio-, Physio- oder Medical Taping werden elastische Baumwollstreifen mit einer Klebeschicht auf die Haut über der betroffenen Muskulatur angebracht. Diese in Japan entstandene Technik soll dazu beitragen, Muskelverspannungen im Nacken zu reduzieren, indem die Durchblutung und der Lymphfluss in den oberen Hautschichten gefördert und das Gewebe darunter entspannt wird. Außerdem soll das therapeutische Klebeband stabilisierend auf eine aufrechte, rücken- und nackengerechte Körperhaltung wirken.

Eine Physiotherapeutin bringt einen zweiten Streifen Tape an den Rücken einer Patientin an
Übrigens: Früher wurde nach einem Schleudertrauma häufig eine Halskrause verordnet. Heutzutage wird diese kaum oder nur noch kurzfristig eingesetzt, da bei einer längeren Anwendung die Halsmuskulatur geschwächt wird. Auch hier kann Taping möglicherweise den Heilungsprozess unterstützen.

Schmerzmittel gegen einen steifen Nacken

Schmerzmittel können bei einem steifen Hals kurzfristige Linderung verschaffen und in Kombination mit Bewegung und anderen Hausmitteln wie Wärme aus der ungünstigen versteiften Schonhaltung heraushelfen.  

Bei einem steifen Hals können folgende rezeptfreie Schmerzmittel kurzzeitig eingesetzt werden, wenn sie vertragen werden, z. B.:

  • Ibuprofen
  • Diclofenac
  • Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Paracetamol

Bei sehr hartnäckigen und starken Beschwerden können Ärzt:innen auch stärkere rezeptpflichtige Schmerzmittel verschreiben, wie z. B. schwache Opioide oder Muskelrelaxanzien. Da diese Medikamente erhebliche Nebenwirkungen haben und zu einer Gewöhnung führen können, dürfen sie nur unter ärztlicher Anleitung eingenommen werden.

Wenn Sie schmerzlindernde Wirkstoffe direkt über die Haut aufnehmen möchten, bieten sich Schmerzgele an, wie z. B. das kühlende ThermaCare Schmerzgel (Pflichttext) mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff Felbinac an, oder (teilweise wärmende) Schmerzcremes und -salben mit pflanzlichen Auszügen aus beispielsweise Beinwellwurzel, Capsaicin, Arnika oder Teufelskralle.

In sehr akuten, schmerzhaften oder andauernden Fällen wird unter Umständen eine Injektionstherapie empfohlen mit folgenden schmerzstillenden und/oder entzündungshemmenden oder muskelrelaxierenden Wirkstoffen:

  • nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) 
  • Cortison
  • Lidocain
  • Botulinumtoxin („Botox“) 

Eine Spritzentherapie an der Halswirbelsäule ist mit einem gewissen Risiko für das Gehirn verbunden und sollte daher nur von in dieser Behandlung erfahrenen Ärzt:innen unter einer Röntgenkontrolle vorgenommen werden.

Weitere Tipps gegen einen steifen Nacken

Nackenverspannungen bis hin zu einem steifen Hals müssen nicht sein. So können Sie eine Nackenstarre in Zukunft vermeiden:

  • Stress reduzieren

    Zeitdruck, Überforderung und Ärger belasten den Nacken und führen zu einem steifen Hals? Mit regelmäßigen Entspannungsübungen können Sie Ihre Nackenpartie entlasten. Erfahren Sie, wie Stress und Nackenschmerzen zusammenhängen und was dagegen hilft.

  • Schlafbedingungen verbessern

    Wenn der Hals nach dem Schlafen steif ist oder der Nacken schmerzt, könnte das an dem Kopfkissen, der Matratze oder der Schlafposition liegen. Rücken-, Bauch- oder Seitenlage? Nacken- oder Seitenschläferkissen? Lesen Sie in unserem Ratgeber, wie Sie Ihren Nacken am besten betten.
  • Haltung zeigen

    Sie neigen zu einem Handynacken oder Rundrücken vor dem Bildschirm? Eine ungünstige Körperhaltung schwächt die Nackenmuskulatur und kann zu einem steifen Hals führen. Ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz hilft dabei, eine rückengerechte Haltung einzunehmen.

  • Achtung Zugluft

    Wenn Sie immer wieder auf Kälte mit Nackenverspannungen und einem steifen Hals reagieren, sollten Sie bei Bedarf Ihre Nackenregion mit einem Schal oder Rollkragenpullover schützen. Unser Tipp: Nehmen Sie immer ein Halstuch mit und beachten Sie unsere anderen präventiven Tipps gegen Nackenverspannungen.

Übungen gegen einen steifen Nacken

Effektive Übungen für den Nacken-, Hals- und Schulterbereich können die erhöhte Spannung in der Muskulatur verringern, indem sie verkürzte Muskeln und verfilzte Faszien dehnen, lockern und elastischer machen. Das führt nicht nur zu einer schnellen Linderung der Schmerzen, mit regelmäßigem Training können auf Dauer selbst hartnäckige Nackenverspannungen gelöst und ihnen vorgebeugt werden.

Wir verraten Ihnen Übungen, mit denen sich akute Muskelverspannungen, wie z. B. ein steifer Hals, lindern und lösen lassen. Darüber hinaus können selbst chronische und wiederkehrende Beschwerden mit einem kurzen täglichen Training nachhaltig therapiert werden.

Achtung: Schwindel kann auch auf andere Erkrankungen und Störungen hinweisen. Wenn diese Übungen keine Wirkung zeigen, sollten Sie sich zeitnah orthopädischen oder neurologischen Fachleuten vorstellen.

Übung: Schwindel behandeln

Schwindel ist eine der unangenehmen Erscheinungen, die mit einem steifen Nacken einhergehen können. Die folgende Übung dehnt die Nackenmuskulatur und hilft, aus der versteiften Schonhaltung des Kopf- und Nackenbereichs herauszukommen. 

Tipp: Tragen Sie beim Training ein Wärmepflaster am Nacken, um noch intensiver dehnen zu können.

  • Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Schritt 1 
    Winkeln Sie Ihren linken Arm an und bilden Sie mit der linken Hand eine Faust vor der linken Schulter, diese zieht aktiv nach unten. Blicken Sie in Richtung der Faust und greifen Sie mit der rechten Hand über den Kopf an die obere hintere Schädeldecke über dem linken Ohr. 

    Schritt 2
    Ziehen Sie den Kopf vorsichtig im 45-Grad-Winkel nach rechts unten, die linke Schulter zieht weiterhin nach unten. Bleiben Sie in dieser Dehnung für ca. zwei Minuten und wiederholen Sie den Vorgang danach auf der anderen Seite.

Steifer Nacken: Soforthilfe

Um die Beschwerden eines steifen Nackens schnell zu lindern, empfiehlt sich eine kurzfristige Kombination aus Schmerzmitteln, Wärmepflastern und lockernden Nackenübungen. Eine begleitende manuelle Therapie (z. B. Chiropraktik oder Osteopathie) kann dabei sehr hilfreich sein. Auch eine Spritzentherapie (mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkstoffen) kann eine sofortige Entspannung der Nackenmuskulatur bewirken, sollte aber nur unter Abwägung aller Risiken und Röntgenkontrolle durchgeführt werden.

Fragen und Antworten

  • Was tun bei einem steifen Hals durch Zugluft?

    Eine Nackenversteifung aufgrund von Zugluft können Sie mit Wärmeanwendungen lösen oder lindern. Weitere Maßnahmen sind:

    • Dehn- und Lockerungsübungen für die Nackenmuskulatur
    • Tragen eines Halstuchs, Schals oder Rollkragenpullovers
    • Schmerzgele/-cremes/-salben
    • (Selbst-)Massage
    • Manuelle Therapie
    • Therapeutisches Taping
  • Was hilft bei einem steifen Nacken besser – Wärme oder Kälte?

    Wärme hilft in der Regel bei einer Verspannung der Nackenmuskulatur. Denn Wärme hemmt die Weiterleitung des Schmerzreizes, fördert die Durchblutung und reduziert die Schmerzwahrnehmung. Lässt der Schmerz nach, kann der Muskel entspannen. Bei einer Entzündung, akuten Muskelzerrung oder Schwellung hingegen wirkt Kälte meist besser. 
  • Wie lange dauert ein steifer Hals?

    Eine akute Nackenverspannung, die zu einem steifen Nacken führt, dauert in den meisten Fällen ca. 1 bis 3 Wochen. Hält der verspannungsbedingte steife Nacken länger als 3 Monate an, gilt er als chronisch. Wenn ein steifer Hals nach beschwerdefreien Pausen immer wieder auftritt, handelt es sich um rezidivierende (wiederkehrende) Nackenbeschwerden.
  • Was tun, wenn der steife Nacken nicht verschwindet?

    Wenn der steife Hals trotz Gegenmaßnahmen wie Lockerungsübungen, Wärmeanwendungen und anderen schmerzlindernden Mitteln nicht innerhalb von 3 Wochen abklingt, sollten Sie ärztliche Hilfe hinzuziehen und klären, ob hinter der Nackenversteifung mehr als „nur“ muskuläre Verspannungen stecken.
  • Steifer Nacken in der Schwangerschaft oder Stillzeit: Was kann ich dagegen tun und was nicht?

    In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie bei einem steifen Hals so weit wie möglich auf schmerzlindernde Arzneimittel verzichten und stattdessen auf eine natürliche Schmerzbekämpfung durch Wärmeanwendungen und Lockerungsübungen für den Nacken setzen. Mehr Informationen zu Nackenschmerzen nach der Geburt finden Sie hier:

    Rückenschmerzen beim Stillen