Menstruationszyklus

Frau sitzt vornübergebeugt auf einem Bett, hinter sich Kissen. Sie hält sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht mit beiden Händen den Bauch. Sie trägt ein weißes Unterhemd und eine blau gestreifte kurze Hose, Bettdecke weiß, Laken blauweiß. 

Manche bemerken ihn kaum, für andere ist jede Phase spürbar: Der weibliche* Zyklus ist ein komplexer Prozess, hauptsächlich ausgelöst von den Hormonen Östrogen, Progesteron, FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) und begleitet von unterschiedlichen Befindlichkeiten bis hin zu stärkeren körperlichen und psychischen Beschwerden. Doch was genau passiert beim Menstruationszyklus? Welche Phasen gibt es und welche Hormone spielen dabei eine Rolle? Welche Begleiterscheinungen können bei der Periode, beim prämenstruellen Syndrom (PMS) und beim Eisprung auftreten? Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema Menstruationszyklus.

Menstruationszyklus: Das sollten Sie wissen

  • Der Menstruationszyklus ist eine regelmäßige Abfolge von hormonell bedingten Abläufen, die zwischen der ersten Regel (Menarche) und der letzten Regel (Menopause) stattfinden.
  • Diese natürlichen hormongesteuerten Prozesse dienen dazu, den Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.
  • Innerhalb des menstruellen Zyklus werden zwei Zyklushälften und verschiedene Phasen, bzw. Zeiträume definiert: Auf die Follikelphase (beginnend mit der Menstruation) folgen der Eisprung und die Lutealphase.
  • Die wichtigsten Hormone, die den Zyklus regulieren, heißen Östrogen, Progesteron, FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon).
  • Der weibliche* Zyklus kann phasenabhängig zu verschiedenen Beschwerden führen, die in vielen Fällen mit Wärme, Bewegung, Schmerzmitteln und anderen Methoden gelindert werden können. 

Fakten zum Menstruationszyklus einfach erklärt

Die meisten Menschen mit weiblichen* Geschlechtsorganen im gebärfähigen Alter können davon ein Lied singen: die monatliche Regelblutung (auch Periode oder Menstruation genannt). Diese ist aber nur ein Teil des Menstruationszyklus, einer regelmäßigen Abfolge von hormonellen Phasen, die zwischen der Menarche (der ersten Regel) und der Menopause (der letzten Regel) stattfinden. 

In welchem Alter kommt es zur Menstruation?

Dieser Zeitraum variiert von Person zu Person. Die erste Periode tritt in der Pubertät zwischen 9 und 16 Jahren ein, durchschnittlich mit ca. 12 bis 13 Jahren. Ab Mitte 40 beginnt bei vielen die Perimenopause (Wechseljahre: die Jahre vor und das Jahr nach der letzten Blutung), die mit durchschnittlich 51 Jahren in die Menopause (Klimakterium) mündet, ein Zeitpunkt, der sich erst retrospektiv feststellen lässt, wenn die Blutung ein Jahr lang ausgeblieben ist.

Wie lange dauert ein Menstruationszyklus?

Da der Menstruationszyklus (ohne hormonelle Verhütung oder Behandlung) ein natürlicher Prozess ist, gibt es keine allgemeingültige „normale“ Zyklusdauer, die auf alle zutrifft. Der menstruelle Zyklus kann zwischen 24 und 38 Tage lang sein und dauert nur bei 10 bis 15 % aller Betroffenen genau 28 Tage. Bei mindestens 20 % aller betroffenen Personen sind die Zyklen unregelmäßig. Das ist vorwiegend in der Pubertät als auch in den Wechseljahren der Fall.

Für gewöhnlich dauert die Periode zwischen 4 und 8 Tage an und Menstruierende verlieren in dieser Zeit zwischen 6 und 74 Milliliter Blut.

Welche Rolle spielt der Menstruationszyklus?

Der Menstruationszyklus dient dazu, den Körper optimal auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Er ist ein natürlicher, hormongesteuerter Prozess, der sich auf den gesamten Organismus, das Gehirn und das seelische Befinden auswirken kann. Infolgedessen nehmen viele Betroffene die hormonellen Schwankungen in Form von unterschiedlichen Beschwerden wie z. B. Regelschmerzen wahr.

Phasen des Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus besteht aus verschiedenen Phasen, die sich so lange wiederholen, bis die betroffene Person schwanger wird oder in die Menopause eintritt. Auch bei hormoneller Verhütung/Behandlung, Stress, Untergewicht, Alkohol- und Nikotingenuss, Medikamentenkonsum oder bestimmten Erkrankungen können im Menstruationszyklus Veränderungen auftreten, bzw. kann die Regel ganz ausbleiben. 

In den Wechseljahren verändern sich die Hormonkonzentrationen innerhalb der Phasen stark. Während es in der frühen Perimenopause noch zu großen Schwankungen der Hormonspiegel kommt, verringern sich in der späten Perimenopause die Östrogen- und Progesteron-Spiegel dauerhaft, während beispielsweise der Wert des follikelstimulierenden Hormons (FSH) oft erhöht ist, was auf eine Unterfunktion der Eierstöcke hinweist. In dieser Zeit kommt es häufig zu Wechseljahresbeschwerden wie z. B. Rückenschmerzen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Hautproblemen etc.

Grafische Darstellung der Hormonspiegel von Östrogen, Progesteron und FSH, die in den fruchtbaren Jahren von 14 bis 35 Jahren, der Prämenopause bis 42, der Perimenopause (Wechseljahre) bis 49 und der Postmenopause durchschnittlich auftreten.

Die Hormonspiegel zwischen Jugend und Menopause schwanken stark

Abbildung der verschiedenen Zyklusphasen: Follikelphase inkl. Menstruation und  Proliferationsphase, Eisprung und Lutealphase inkl. Sekretionsphase und der damit korrelierenden Ausschüttung der Hormone Östrogen, Progesteron, FSH und LH.

Der Menstruationszyklus wird, wie in der Abbildung dargestellt, von bestimmten Hormonen reguliert 

Wie ist der Ablauf des Menstruationszyklus? Was passiert beim Eisprung? Was geschieht während der Menstruation? Auch wenn es viele von uns monatlich betrifft, wissen wir meist nicht, was genau in unserem Körper während der zyklusbedingten Hormonschwankungen vor sich geht. Im Folgenden werden die Phasen aus der hier gezeigten Abbildung zum Menstruationszyklus im Detail erklärt:

  • Follikelphase (Eireifungsphase)

    Die Follikelphase bestimmt die erste Zyklushälfte bis zum Eisprung (durchschnittlich Zyklustag 1 bis 14). Sie beginnt mit dem Eintritt der Periode und beinhaltet damit auch die Menstruationsphase. 

    Durch eine Verringerung der Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron wird die obere Schicht der verdickten Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) abgestoßen, sodass es zur Blutung kommt (Desquamationsphase: durchschnittlich Zyklustag 1 bis 4). 

    Gleichzeitig wird das follikelstimulierende Hormon (FSH) produziert, das dafür sorgt, dass mehrere Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heranreifen. Innerhalb der Follikel befinden sich die Eizellen. Danach sinkt der FSH-Spiegel wieder und ein dominanter Follikel reift weiter, der nun Östrogen produziert. Dadurch kann sich die Gebärmutterschleimhaut in Vorbereitung auf den Eisprung und eine mögliche Befruchtung wieder aufbauen (Proliferationsphase: durchschnittlich Zyklustag 5 bis 14). Östrogen erreicht seinen Höchststand kurz vor der Ovulation.

  • Ovulation (Eisprung) und fruchtbare Phase

    Etwa in der Zyklusmitte (durchschnittlich zwischen dem 12. und 16. Tag und ca. 16 bis 32 Stunden nach der erhöhten Ausschüttung zweier Hormone, dem luteinisierenden Hormon (LH) und dem follikelstimulierenden Hormon (FSH), findet der Eisprung (Ovulation) statt. 

    Dabei platzt der übrig gebliebene Follikel auf und gibt eine reife Eizelle frei. Während der nächsten 12 bis 18 Stunden ist die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung am höchsten. Findet diese statt, wandert die Eizelle 3 bis 4 Tage durch den Eileiter zur Gebärmutter. Wird die Eizelle nicht befruchtet, baut der Körper sie wieder ab.

  • Lutealphase (Gelbkörperphase)

    Nach dem Eisprung beginnt die zweite Zyklushälfte, die durchschnittlich zwischen dem 15. und 28. Zyklustag andauert.

    Zunächst bildet sich der leere Follikel am Eierstock in den sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum) um. Dieser beginnt, das Hormon Progesteron zu produzieren, das die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet (Sekretionsphase: durchschnittlich Zyklustag 15 bis 24). 

    Kommt es nach dem Eisprung zu keiner Befruchtung, wandelt sich der Gelbkörper in einen Weißkörper (Corpus albicans) um und die Produktion von Östrogen, LH und FSH sinkt (ischämische Phase: durchschnittlich Zyklustag 25 bis 28). Manche Betroffene entwickeln in den letzten Tagen dieser Phase, also in den Tagen vor der nächsten Periode ein prämenstruelles Syndrom (PMS).

  • Menstruationsphase

    Wenn keine Schwangerschaft stattfindet, sinken der Progesteron- und der Östrogenspiegel und die verdickte Gebärmutterschleimhautschicht wird abgebaut und abgestoßen. Es kommt zur Regelblutung und der menstruelle Zyklus beginnt erneut.

Übrigens: Die fruchtbare Phase beginnt aufgrund des Zervixschleims, der das Überleben von Spermien 4 bis 5 Tage ermöglicht, einige Tage vor dem Eisprung. Dieser tritt durchschnittlich zwischen dem 12. und 16. Tag nach Beginn der Menstruationsblutung ein. Die fruchtbare Phase endet ca. 24 Stunden nach dem Eisprung. In extrem seltenen Fällen (bei einem verfrühten Eisprung und sehr kurzem Gesamtzyklus) kann eine Befruchtung auch während der Periode stattfinden. Dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich.

Was hilft gegen Zyklusbeschwerden?

Schmerzmittel wie Ibuprofen oder krampflösende Medikamente auf der Basis von Butylscopolamin helfen kurzfristig bei Regelschmerzen, sollten aber nicht regelmäßig und über lange Zeiträume eingenommen werden.

Eine natürliche Form der Schmerzlinderung bei Regelbeschwerden ist die Wärmetherapie. Denn Wärme wirkt auf die verspannte Muskulatur im Unterleib und Rücken durchblutungsfördernd und entspannend. Klassische Wärmeanwendungen sind hier eine Wärmflasche, eine Heizdecke, ein warmer Bauchwickel oder ein warmes Vollbad. Praktischer im Alltag sind Wärmepflaster, die sich direkt an der schmerzenden Stelle befestigen und diskret unter der Kleidung tragen lassen, zu Hause, im Büro, beim Sport oder unterwegs.

Speziell für die Behandlung während der Periode eignen sich die ThermaCare Wärmeumschläge bei Regelschmerzen, die bis zu 8 Stunden lang therapeutische Tiefenwärme in den Unterleib abgeben. Dank ihrer ergonomischen Passform passen sie sich flexibel allen Bewegungen an und sind trotz ihrer Wirkstofffreiheit so effektiv wie 1.200 mg Ibuprofen täglich.

Sanfte Hilfe bei Zyklusbeschwerden

Achtung: Bei sehr starken, anhaltenden Beschwerden sowie bei Verdacht auf sekundäre Regelschmerzen („erworbene“ Dysmenorrhö), beispielsweise Unterleibs- oder Rückenschmerzen, die gynäkologisch und/oder organisch bedingt sein könnten, sollten Sie eine Gynäkologin/einen Gynäkologen aufsuchen. Dies gilt auch bei zyklusunabhängigen Symptomen.

Menstruationszyklus überwachen

In welcher Zyklusphase befinde ich mich? Wann bin ich fruchtbar, wann nicht? Wann beginnt die nächste Menstruation? 

Ein Periodenkalender hilft, den Menstruationszyklus zu überwachen und uns mental auf die unmittelbar anstehenden Zyklusphasen und mögliche Bedürfnisse oder Beschwerden vorzubereiten, bzw. behandlungsbedürftige Unregelmäßigkeiten oder eine Schwangerschaft frühzeitig wahrzunehmen. Ob Babywunsch, natürliche Verhütung, der nächste Gang zur gynäkologischen Praxis oder einfach nur Alltagsplanung – der Periodenkalender hält Sie auf dem Laufenden.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie lange dauert ein Menstruationszyklus?

    Der Menstruationszyklus kann zwischen 24 und 38 Tage lang sein und dauert nur bei 10 bis 15 % aller Betroffenen genau 28 Tage. Bei mindestens 20 % aller Betroffenen sind die Zyklen unregelmäßig. Das ist vor allem in der Pubertät und in den Wechseljahren der Fall.
  • Wie viele Tage nach der Periode ist der Eisprung?

    Der Eisprung findet etwa in der Zyklusmitte (durchschnittlich zwischen dem 12. und 16. Tag nach dem Beginn der Menstruationsblutung) statt. 
  • Wann sind die fruchtbaren Tage innerhalb des Menstruationszyklus?

    Die fruchtbare Phase beginnt aufgrund des Zervixschleims, der das Überleben von Spermien 4 bis 5 Tage ermöglicht, einige Tage vor dem Eisprung. Dieser tritt durchschnittlich zwischen dem 12. und 16. Tag nach Beginn der Menstruationsblutung ein. Die fruchtbare Phase endet ca. 24 Stunden nach dem Eisprung.
  • Wie ist der Hormonverlauf im weiblichen* Zyklus?

    Der Menstruationszyklus wird primär von den Hormonen Östrogen, Progesteron, follikelstimulierendes Hormon (FSH) und luteinisierendes Hormon (LH) gesteuert, die in den verschiedenen Phasen aufeinander abgestimmt wirken. In der ersten Zyklushälfte werden vor allem Östrogen, FSH und LH gebildet, in der zweiten Hälfte Progesteron. Während der Menstruation sind die Hormonspiegel am niedrigsten.

Allgemeiner Hinweis:

* Mit diesem Artikel sprechen wir nicht nur Cis-Frauen an, also Frauen, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, sondern alle Personen, die von einem Menstruationszyklus betroffen sind. Dies schließt auch Trans-, Intersex- und non-binäre Menschen ein.