Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule

Patient sitzt mit nacktem Oberkörper links im Bild, Rücken uns zugewandt. Arzt/Physiotherapeut steht rechts neben ihm. Er legt die linke Hand an den Nacken und die rechte Hand auf den Kopf des Patienten und betrachtet die Halswirbelsäule.

Wenn es auf einmal richtig weh tut in Nacken und Schulter, bei Steifheit, Schwindel, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in den Armen oder Fingern, könnte ein Bandscheibenvorfall (Prolaps) in der Halswirbelsäule (HWS) vorliegen. Lesen Sie hier, wie ein Bandscheibenvorfall in der HWS entsteht, welche Symptome auftreten können, wie er diagnostiziert wird, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie einem Prolaps in der HWS vorbeugen können.

Bandscheibenvorfall: Das sollten Sie wissen

  • Die meisten Bandscheibenvorfälle in der HWS werden zwischen den unteren Halswirbeln C5/C6 und C6/C7 beobachtet.
  • Da ein Bandscheibenschaden auf eine Nervenwurzel drücken kann, kommt es dabei häufig zu einer Ausstrahlung in angrenzende Körperbereiche wie Kopf, Schulter, Arm, Hand und Finger.
  • Neben Alter, Übergewicht, Bewegungsmangel und genetischen Faktoren spielen vor allem Fehlhaltungen und -belastungen eine Rolle bei der Entwicklung eines Bandscheibenvorfalls. 
  • Eine gesicherte Diagnose erfolgt in der Regel über bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie) oder CT (Computer-Tomografie).
  • Die Behandlung umfasst neben Physiotherapie, nackenfreundlicher Bewegung (z. B. Dehnübungen und Krafttraining) auch Thermotherapie und Schmerzmittel. Nur in seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff nötig.

Wie ist die Halswirbelsäule aufgebaut?

Die Halswirbelsäule ist ein komplexes System aus Wirbeln, Bandscheiben, Muskeln und Bändern, das eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Kopfes und der Beweglichkeit des Halses spielt. Sie besteht aus sieben einzelnen Knochen, den Halswirbeln C1 bis C7. Diese Wirbel bilden den oberen (zervikalen) Teil der Wirbelsäule und befinden sich zwischen dem Schädel und der Brustwirbelsäule (BWS). 

Der erste Halswirbel (C1 oder Atlas) unterscheidet sich von anderen Wirbeln, da er keine Wirbelkörper hat, sondern stattdessen einen breiten Ring, der das Gewicht des Schädels trägt. Der zweite Halswirbel (C2 oder Axis) bildet mit seinem langen Dornfortsatz eine Art Drehgelenk, das dem Kopf erlaubt, sich seitlich zu drehen.

Zwischen den Halswirbeln C2 und C7 befinden sich fünf Bandscheiben, die die HWS vor Stößen schützen und für eine gleichmäßige Belastung auf den Deckplatten der Wirbelkörper sorgen. Da die Halswirbelsäule aufgrund ihrer Struktur sehr beweglich ist, ist sie auch anfällig für Schädigungen wie z. B. ein Bandscheibenvorfall oder eine Bandscheibenvorwölbung (Protrusion).

Illustration einer Wirbelsäule mit allen Wirbeln. Die Wirbelsäule ist in 5 Bereiche eingeteilt: Coccyx (Steißbein), Sacrum (Kreuzbein), Lumbar (Lendenwirbelsäule), Thoracic (Brustwirbelsäule) und Cervical (Halswirbelsäule, rot markiert).

Ein Bandscheibenvorfall in der HWS tritt zwischen den Wirbeln C1 und C7 auf

Was ist ein Bandscheibenvorfall in der HWS?

Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der gelartige Kern der Bandscheibe (Nucleus pulposus) durch eine Schwächung oder einen Riss der ihn umgebenden Faserringstruktur (Anulus fibrosus) in den Wirbelkanal vor und kann auf die Nervenwurzeln des Rückenmarks drücken.

Ein Bandscheibenvorfall (Diskushernie) im Hals- und Nackenbereich kann an jeder der fünf Bandscheiben auftreten, am häufigsten jedoch wird er zwischen den Halswirbeln C5 und C6 und zwischen C6 und C7 beobachtet, da die HWS hier am beweglichsten und somit einer größeren Belastung ausgesetzt ist.

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So unterscheiden sich eine gesunde und eine geschädigte Bandscheibe

Symptome

Ein zervikaler Bandscheibenvorfall, bzw. eine -vorwölbung kann folgende Symptome mit sich bringen:

  • Plötzlich auftretende ziehende, drückende oder stechende Schmerzen im Hals- und Nackenbereich
  • Schmerzen, die bis in angrenzende Körperbereiche (Kopf, Schultern, Arme, Hände) ausstrahlen können
  • Starke Bewegungseinschränkung von Kopf, Hals und Schultern (z. B. ein steifer Nacken)
  • Stark verhärtete Nacken- und Halsmuskulatur
  • Unbewusste Einnahme einer Schonhaltung
  • Empfindungsstörungen (Parästhesien wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und/oder Händen)
  • Neurologische Ausfallerscheinungen (Lähmungserscheinungen der Muskulatur in den Armen)
  • Schulter-Arm-Syndrom (Zervikobrachialgie)
  • Spannungskopfschmerzen
  • (zervikaler) Schwindel
  • Benommenheit
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Sehstörungen (z. B. Flimmern)
  • Schluckstörungen
  • Atemnot (durch Schädigung der Spinalnerven, die das Zwerchfell innervieren)

Übrigens: Grundsätzlich hängen die Begleiterscheinungen eines Bandscheibenvorfalls in der HWS davon ab, welche Wirbel und Nervenwurzeln im Hals und Nacken betroffen sind.

Folgende Symptome sind bei einem zervikalen Bandscheibenschaden mit Radikulopathie (Beeinträchtigung, bzw. Reizung bestimmter Nervenwurzeln) möglich1

Nervenwurzeln C1-4 (Höhe C2-C4): starke Nackenschmerzen und Atemnot (Achtung: medizinischer Notfall!)

Nervenwurzel C5 (Höhe C4/5): Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Nacken, Schulter und Arm, Schwierigkeiten beim Heben des Armes

Nervenwurzel C6 (Höhe C5/6): Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Schulter, Arm und Hand bis zum Daumen, Schwierigkeiten beim Beugen des Armes

Nervenwurzel C7 (Höhe C6/7): Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Arm und Hand bis zum Zeige-, Mittel- und Ringfinger, Schwierigkeiten beim Strecken des Armes.

Nervenwurzel C8 (Höhe C7/Th1): Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln auf der Außenseite des Unterarms und der Hand bis zum kleinen Finger

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Ein HWS-Syndrom kann über die Nervenwurzeln C2 bis C8 ausstrahlen

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für einen Bandscheibenvorfall in der HWS sind Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule. Diese Faktoren begünstigen degenerative Veränderungen an und in den Halswirbeln und Bandscheiben:

  • Alter
  • Bewegungsmangel
  • Nackenfehlhaltung (z. B. Rundrücken, „Smartphone-Nacken“)
  • Fehl- oder Überbelastung (z. B. beim Sport)
  • Osteoporose
  • Arthrose der Halswirbelsäule
  • Fehlbildungen der Halswirbelsäule
  • Genetisch bedingte Bindegewebsschwäche
  • Unfall/Verletzung
  • Infektion innerhalb der Bandscheibe
  • Krebszellen innerhalb der Bandscheibe

Diagnostik

Ein Bandscheibenvorfall in der HWS wird in der Regel von Orthopäd:innen oder Unfallchirurg:innen festgestellt. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche körperliche Untersuchung inklusive Labordiagnostik (z. B. Blutuntersuchung), bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie), CT (Computer-Tomografie) oder Sonografie (Ultraschall)/Elastografie sowie ggfs. elektrophysiologische Nervenuntersuchungen.

Dabei kann auch eine Funktionsdiagnostik der gesamten Halswirbelsäule zu Flexibilität, Bewegungsradius, Koordination und Muskelbalance der Nackenmuskulatur Aufschluss über das genaue Ausmaß einer Bandscheibenschädigung oder mögliche andere Ursachen für die Symptomatik geben.

2 MRT-Bilder, auf dem die Halswirbelsäule und ein Teil des Kopfs zu sehen sind. Eines im Profil, eines von hinten. In der HWS  ist ein Bandscheibenvorfall erkennbar. Die Stelle, an der sich die Bandscheibe vorwölbt, ist rötlich eingefärbt.

Ein Bandscheibenvorfall in der HWS kann in den Kopf ausstrahlen

Wie erkenne ich selbst einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule?

Grundsätzlich sollte ein zervikaler Prolaps ärztlich abgeklärt werden. Wenn Sie im folgenden Selbsttest eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantworten, sollten Sie einen Termin in einer orthopädischen Praxis ausmachen:

  • Strahlen Ihre Schmerzen in angrenzende Regionen (Schulter, Arm, Hand) aus? 
  • Leiden Sie an Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in den Armen, Händen oder Fingern?
  • Spüren Sie ein Schwächegefühl in den Schultern oder Armen?
  • Nehmen Sie die Beschwerden eher einseitig wahr?
  • Leiden Sie an Schwindel, Seh- oder Schluckstörungen?
  • Dauern die Beschwerden länger als 6 Wochen an?
  • Sind die Beschwerden plötzlich aufgetaucht?
  • Verstärken sich die Beschwerden bei Belastung?

Bestehen bei Ihnen auch eines oder mehrere der folgenden Probleme? Wenn ja, ist die Wahrscheinlichkeit eines Bandscheibenvorfalls in der HWS zusätzlich erhöht:

  • Haben Sie Übergewicht?
  • Bewegen Sie sich zu wenig?
  • Tragen Sie regelmäßig schwere Lasten?
  • Wurde bei Ihnen schon einmal ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?

Behandlung

Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Betroffene nehmen unbewusst häufig eine Schonhaltung ein, wodurch sich die Beschwerden chronifizieren können. Die Behandlung erfolgt in den meisten Fällen konservativ, zum Beispiel durch Schmerzmedikation, manuelle Therapie und physiotherapeutische Übungen. Oft kommt es bei einem Bandscheibenvorfall auch zur Spontanheilung. Unter Umständen können verhaltenstherapeutische Formate bei der Schmerzbewältigung helfen. In seltenen Fällen, wenn die Symptome schwerwiegend sind oder nicht auf konservative Maßnahmen ansprechen, ist eine Operation angezeigt.

Mit den folgenden Therapieansätzen können die akuten Symptome eines Prolapses in Hals und Nacken gelindert und chronischen Folgen wie einer permanenten Schonhaltung und Aktivierung des Schmerzgedächtnisses vorgebeugt werden.ng visitors into leads.

  • Medikamentöse Therapie

    Eine Reihe von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Arzneimitteln können dazu beitragen, akute Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit der HWS zu verbessern. Dazu gehören:

    • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) bei leichten bis mittelschweren Schmerzen und zur Entzündungshemmung
    • Opioide bei sehr starken Schmerzen
    • Muskelrelaxanzien zur Lösung von starken Muskelverspannungen
    • Kortikoide bei starken Entzündungsreaktionen
    • Psychopharmaka bei chronischen Beschwerden

    Achtung: Eine medikamentöse Behandlung sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen, da hier das Risiko von Abhängigkeit und Nebenwirkungen wie Magen- und Darmentzündungen, Übelkeit und Schwindel berücksichtigt werden muss. Aus diesem Grund können Schmerzmittel allein keine langfristige Lösung darstellen und sollten von weiteren Therapieansätzen wie Physiotherapie begleitet werden.

  • Wann ist eine operative Behandlung sinnvoll?

    Bei schwerwiegenden oder therapieresistenten Fällen muss möglicherweise eine Operation in Betracht gezogen werden, um den Druck auf die Nervenwurzeln zu reduzieren. Dies trifft insbesondere auf Fälle zu, bei denen die Beschwerden länger als 12 Wochen andauern, bzw. immer wiederkehren sowie bei starken neurologischen Ausfallerscheinungen wie anhaltenden Sensibilitätsstörungen und Schwächegefühle in den Schultern oder Armen. Der Eingriff erfolgt meist mit minimalinvasiver Technologie (endoskopisch oder mikroskopisch).
  • Wärme- und Kältetherapie

    Thermotherapie kann eine sinnvolle Ergänzung zur konservativen Behandlung von Bandscheibenbeschwerden sein. Dabei ist es ratsam, sich vor der Behandlung ärztlich beraten zu lassen und die individuellen Voraussetzungen zu berücksichtigen.

    Klassische Kälteanwendungen wie Kühlpads, kühlende Schmerzgele, Eiskompressen oder Kältesprays können sich positiv auf einen akuten Bandscheibenvorfall auswirken, da sie die Durchblutung reduzieren, einen abschwellenden und schmerzlindernden Effekt haben und entzündlichen Prozessen entgegenwirken.

    Wärmeanwendungen wie Wärmepflaster, Infrarotlicht oder eine heiße Rolle fördern die Durchblutung im Gewebe, wirken schmerzlindernd und unterstützen die Muskulatur. Dadurch können sie eine wohltuende Wirkung auf Verspannungen haben, die im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls in der Regel auftreten. Die Wärmetherapie lässt sich vor allem nach der Akutphase und bei chronischen Beschwerden gut einsetzen.

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Bandscheibenvorfall: Das können Sie tun

Da ein Bandscheibenvorfall in der HWS eine schwerwiegende Schädigung der oberen Wirbelsäule darstellen kann, sollten symptomlindernde Maßnahmen wie:

  • Bewegung
  • Physiotherapie
  • manuelle Therapie (z. B. Craniosacrale Therapie, Chiropraktik, Osteopathie)
  • Akupunktur/Akupressur
  • Kinesio-Taping
  • Massage
  • Tragen einer Halskrause 

in der Akutphase nur nach ärztlicher Absprache und mit der Unterstützung durch erfahrene Therapeut:innen erfolgen.

Bewegung

Das A und O für einen gesunden Bewegungsapparat ist eine regelmäßige, rückenfreundliche Bewegung, die unsere alltagstypischen Fehlhaltungen und -belastungen z. B. beim Arbeiten ausgleichen und die Muskulatur und Faszien stärken kann.

Außerdem führt das richtige Maß an Bewegung zu einer Stärkung des Selbstwirksamkeitsgefühls und trägt zum psychischen Wohlbefinden und zur Stressreduktion bei, was wiederum die Lebensqualität nach einem zervikalen Bandscheibenvorfall stark verbessern und die Schmerzempfindung reduzieren kann.

Nach einem Bandscheibenvorfall im Nacken sollte das Gewebe um die betroffenen Halswirbel zunächst stabilisiert und vorsichtig gedehnt werden. Danach kann eine Mobilisierung der verspannten Muskulatur erfolgen. Ein individuelles Übungsprogramm unter professioneller Anleitung hilft nicht nur bei der Regeneration der akuten Verletzung, regelmäßig ausgeübt beugt es auch weiteren degenerativen Schädigungen der Halswirbelsäule vor.

Krafttraining

Durch gezieltes Training der Rücken- und Nackenmuskulatur kann die Belastbarkeit der Wirbelsäule gesteigert und das Risiko für erneute Bandscheibenvorfälle reduziert werden.
Allerdings sollte das Krafttraining bei einem Bandscheibenvorfall in der HWS erst einmal unter ärztlicher oder physiotherapeutischer Aufsicht und mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Es empfiehlt sich, zunächst mit leichteren Gewichten und kontrollierten Bewegungen zu beginnen und sich allmählich zu steigern. 

Übungen, die die Halswirbelsäule stark belasten, z. B. Sit-ups oder Schulterdrücken sollten in der akuten Phase vermieden werden. Stattdessen können Übungen wie der Unterarmstütz oder das Rudern am Kabelzug zur Stärkung der Rückenmuskulatur beitragen, ohne die Halswirbelsäule zu überlasten. 

Sportliche Aktivitäten, bei denen es zu abrupten Bewegungen und Erschütterungen kommt (z. B. Kampfsportarten oder Tennis) sowie Übungen, bei denen viel Druck auf die HWS ausgeübt wird (z. B. Klimmzüge) sollten ebenfalls unterlassen werden.

Sanftes Training für die HWS

Das sollten Sie nach einem zervikalen Bandscheibenvorfall vermeiden: 

  • Tragen oder Heben schwerer Lasten
  • andauernde Überstreckung des Kopfes sowie andere Fehlhaltungen, wie z. B. „Handynacken“ oder Rundrücken
  • plötzliche, starke Drehbewegungen des Halses
  • Zugluft
  • eine ungünstige Schlafposition

Häufig gestellte Fragen

  • Was darf ich bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS) nicht tun?

    Bei einem Bandscheibenvorfall in der HWS sollten plötzliche starke Drehbewegungen des Halses vermieden werden, sowie: 

    • das Tragen schwerer Lasten
    • eine Fehlhaltung, bei der der Kopf überstreckt wird (z. B. beim Arbeiten am Computer)
    • ein Training, bei dem sich Kopf und Nacken in einer ungünstigen Position befinden (z. B. Sit-ups).
  • Hilft Krafttraining bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS)?

    Ja, durch gezieltes Training der Rücken- und Nackenmuskulatur unter ärztlicher/physiotherapeutischer Aufsicht können die Belastbarkeit und Beweglichkeit der Halswirbelsäule gesteigert und das Risiko für erneute Bandscheibenvorfälle reduziert werden. Dabei sollten Betroffene zunächst mit kontrollierten Bewegungen und leichteren Gewichten trainieren. Außerdem eignen sich z. B. Übungen wie der Unterarmstütz oder das Rudern am Kabelzug.

  • Was ist die beste Schlafposition bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS)?

    Bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule eignen sich am besten die Rücken- und Seitenlage, die Bauchlage sollte hingegen vermieden werden. Achten Sie darauf, dass die Schlafposition den Druck auf die Halswirbelsäule minimiert und eine möglichst neutrale Position der Wirbelsäule ermöglicht.
  • Welche Finger können nach einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS) taub werden?

    Ein Bandscheibenvorfall in der HWS auf Höhe der Halswirbel 5 und 6 kann zu einer Taubheit im Daumen und ein Bandscheibenvorfall auf Höhe der Halswirbel 6 und 7 zu einer Taubheit im Zeige-, Mittel- und Ringfinger führen, je nachdem, welcher Nerv betroffen ist. 
  • Welches Kopfkissen eignet sich bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS)?

    Bei einem Bandscheibenvorfall in der HWS hilft ein flaches Kissen unter dem Kopf, den Druck auf die Halswirbelsäule zu reduzieren. Unter Umständen kann ein zusätzliches Kissen unter den Knien (Rückenlage) oder zwischen den Knien (Seitenlage) eine neutrale Wirbelsäulenposition unterstützen.
  • Welcher Arzt/welche Ärztin kann einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS) diagnostizieren?

    Die erste Anlaufstelle, um einen zervikalen Bandscheibenvorfall festzustellen, sind Orthopäd:innen. Auch Sportmediziner:innen, Unfallchirurg:innen, Neurolog:innen und Neurochirurg:innen können bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall hinzugezogen werden.
  • Wie lange braucht ein Nerv, um sich nach einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS) zu erholen?

    Die Regeneration eines durch einen Bandscheibenvorfall geschädigten Nervs kann einige Wochen bis zu mehreren Jahren andauern. In manchen Fällen ist der Schaden irreversibel.

    Der Heilungsprozess hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Schwere des Vorfalls, dem Ausmaß der Kompression des Nervs und der individuellen Regenerationsfähigkeit der betroffenen Person.