Wärme bei Nackenschmerzen

Nahaufnahme eines Rückens, der von einer Person mit oeligen Händen mit warmen Steinen massiert wird
Wärme ist für viele Menschen das Mittel der Wahl für die schnelle Schmerzlinderung bei Nackenschmerzen. Denn auf Wärme reagiert der Körper sofort. Sie tut gut bei verspannungsbedingten Schmerzen und wirkt gleich dreifach, indem sie die Gefäße erweitert, das geschädigte Gewebe wiederherstellt und die Schmerzwahrnehmung reduziert. Und das macht sich im Nacken sofort bemerkbar: Sobald der Schmerz nachlässt, kann die Muskulatur entspannen. Erfahren Sie hier, wie Wärmetherapie funktioniert.

Wärme oder Kälte bei Nackenschmerzen?

Bei verspannungsbedingten Nackenschmerzen ist Wärme ideal, um die Muskulatur zu lockern und die Schmerzen zu lindern. Wenn Nackenschmerzen jedoch nicht aufgrund von Verspannungen entstehen, sondern durch entzündliche Prozesse, sollte Wärme nicht eingesetzt werden. Hier eignen sich Methoden aus der Kältetherapie (Kaltkompressen, kühlende Schmerzgele etc.) besser. Wir empfehlen, vor der Behandlung die Ursache für die Nackenschmerzen ärztlich abklären zu lassen.

Arten von Wärme gegen Nackenschmerzen

Es gibt eine Vielzahl von Wärmeanwendungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Wir haben die gängigsten Techniken und Hausmittel zusammengefasst und erklären, wie sie funktionieren.

Wärmeauflagen und -pflaster

Sehr beliebt bei Nackenschmerzen sind Wärmepflaster und -auflagen. Sie sind besonders praktisch, da sie direkt an der schmerzenden Stelle befestigt werden und dort über einen längeren Zeitraum wirken. So können sie stundenlang diskret unter der Kleidung getragen werden, ohne die Bewegungsfähigkeit einzuschränken. Man kann sie also ganz bequem unterwegs tragen, im Büro, zu Hause beim Aufräumen oder bei der Gymnastik. Das sorgt für eine langanhaltende Wirkung: Die Wärme dringt über Stunden tief ins Gewebe, sodass sich die betroffene Muskulatur lockern kann.

Wärmepflaster für den Nacken gibt es in zwei Varianten: mit Arzneimittelwirkstoff und ohne (selbsterwärmend). Bei Wärmepflastern mit Arzneimittelwirkstoff erwärmen Substanzen wie Capsaicin (Cayennepfeffer-Extrakt) und Nonivamid (synthetisches Capsaicin) die Haut, indem sie gewisse Nervenendungen reizen. Das wirkt auf oberflächennahe Hautgefäße erweiternd, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Wie bei anderen Arzneimittelwirkstoffen können auch bei Capsaicin und Nonivamid Nebenwirkungen auftreten: So kann es bei einer Unverträglichkeit zu lokalen Hautreaktionen wie Brennen und Bläschenbildung kommen.

ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken & Schulter enthalten keinen Arzneimittelwirkstoff, sondern erwärmen sich selbst über einen Oxidationsprozess. Die wohltuende Wärme wird direkt tief ins Muskelgewebe eingebracht. Diese Wärmeanwendung ist ganz natürlich und wird, außer bei genereller Wärmeunverträglichkeit, im Allgemeinen gut vertragen. Weitere Vorteile: ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken und Schulter erwärmen sich innerhalb von 30 Minuten auf ca. 40 °C und halten diese Wärme konstant für 12 Stunden. Dabei dringt die Wärme 2 Zentimeter tief in den Muskel ein. Diese tiefentherapeutische Wirkung sorgt für eine sanfte, aber schnelle Linderung der Schmerzen und eine spürbare Lockerung der Muskulatur.

Weitere Informationen über Studien zu ThermaCare finden Sie in unserer Studienübersicht.

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Wärmesalben

In Deutschland erhältliche Wärmesalben und -cremes enthalten in der Regel den Arzneimittelwirkstoff Nonivamid in einer Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Nicoboxil (Wirkstoffgruppe der B-Vitamine), Capsaicin (Cayennepfeffer-Extrakt) oder Auszügen aus Heilpflanzen wie Teufelskralle. Diese Salben sorgen analog zu den arzneimittelhaltigen Wärmepflastern für eine Wärmereaktion in der Haut. Wärmesalben können unterstützend bei der Nackenmassage eingesetzt werden, wenn keine Unverträglichkeit besteht. Auch hier kann es zu Nebenwirkungen wie lokalen Hautreaktionen kommen. Vorsicht: Wärmesalben dürfen nicht auf Schleimhäute oder in die Augen gelangen!

Übungen gegen das Schulter-Arm-Syndrom

Vorsorge

Wärmetherapie lässt sich gut mit Nackenübungen kombinieren. Mithilfe der gezeigten Übung können Sie die Nackenmuskulatur dehnen, lockern und kräftigen, um Nackenschmerzen langfristig vorzubeugen.

Wärmflasche

Die gute alte Wärmflasche ist sicherlich eines der traditionsreichsten Hausmittel gegen Nackenschmerzen. Doch im Vergleich zu modernen Wärmeauflagen und -pflastern zeigt sich schnell ihr größter Nachteil: Mit der Wärmeflasche im Nacken ist nicht mehr viel Bewegung möglich, weder im Sitzen noch im Liegen. Und unterwegs kann man sie gar nicht einsetzen.

Zwei Haende rollen ein weißes und scheinbar heißes Handtuch auf dem Ruecken einer Person aus

Heiße Rolle

Die Heiße Rolle, ein bis zwei dicke Handtücher, die mit heißem Wasser getränkt und vorsichtig auf der zu behandelnden Stelle ausgerollt und aufgebracht werden, lässt sich zwar etwas besser am Nacken befestigen als die meisten Wärmeflaschen, eignet sich aber dennoch nicht für einen aktiven Lebensstil. Außerdem verliert sie schnell an Wärme.

Wärmekissen bei Nackenschmerzen

Kirschkerne, Traubenkerne, Hirse, Dinkel, Buchweizen … wärmende Körnerkissen können mit ganz unterschiedlichen Arten von Kernen und Körnern gefüllt sein. Das weitverbreitete Hausmittel wird gerne vor allem bei Bauchschmerzen eingesetzt. Im Ofen oder in der Mikrowelle wird das Kissen oder Säckchen erwärmt und auf die schmerzende Stelle gelegt. Bei der Behandlung von Nackenschmerzen besteht wie bei der Wärmflasche das Problem, dass der Einsatz von Körnerkissen kaum Mobilität ermöglicht. Die Wärmeabgabe ist darüber hinaus auch nicht über Stunden konstant, wie bei einem guten Wärmepflaster.

Achtung: Kontraindikation

Bei akuten Entzündungsprozessen ist eine Wärmetherapie kontraproduktiv, da sie den Entzündungsprozess verstärken würde. Auch Herz-Kreislauf-Probleme, Durchblutungsstörungen, Fieber und Verletzungen an der zu behandelnden Stelle sprechen gegen eine Wärmetherapie.

Wärmetherapie mit elektrischen Heizkissen und -decken

Heizkissen und -decken lassen sich in der Regel einfacher um Nacken und Schultern drapieren als Wärmflaschen oder Körnerkissen. Praktisch ist hier die konstante Wärmezufuhr, die stufenweise reguliert werden kann, und der waschbare Bezug. Der große Nachteil von Heizkissen jedoch ist das Stromkabel, das die Bewegungsfreiheit stark einschränkt. So eignen sie sich vor allem für die Nutzung in der liegenden und sitzenden Position, nicht aber beispielsweise für gymnastische Übungen.
Übrigens: Bei modernen Heizkissen muss man keine Bedenken mehr wegen einer möglichen Überhitzung haben. Die gängigen Produkte auf dem Markt verfügen über diverse Sicherheitsvorkehrungen wie Überhitzungssensoren und Abschaltautomatiken. Ältere Modelle jedoch sollten vor der Nutzung gründlich auf ihre Tauglichkeit geprüft, bzw. fachgerecht entsorgt werden.

Infrarot-/Rotlichtlampe bei Nackenschmerzen

Ein weiteres beliebtes Hausmittel für Nackenverspannungen ist die Rotlicht-Lampe, deren Infrarot-Strahlen einige Millimeter tief in die Muskeln dringen und dort für angenehme Wärme sorgen. Das lockert die Muskeln und regt Blutzirkulation und Stoffwechsel an. Mit einer Infrarot-Lampe oder einem Infrarot-Wärmestrahler lassen sich ganz gezielt Muskelpartien in Nacken und Schultern behandeln.
Empfohlen werden bei spannungsbedingten Nackenschmerzen zwei tägliche Therapieeinheiten von 10 - 20 min, bei längeren Sitzungen kann es zu Hautverbrennungen kommen. Auch wenn Infrarot-Licht bei verspannten Muskeln hilfreich ist, liegt der Nachteil auf der Hand: Hier ist die Einwirkdauer der Wärme im Vergleich zur ThermaCare Tiefenwärme extrem kurz. Und während der Behandlung ist die Bewegungsfreiheit enorm eingeschränkt.

Wärmetherapie in der Sauna

Ein guter Ort, um Nackenverspannungen zu lockern, ist die Sauna. Hier gibt es die klassische Variante (z. B. Finnische Sauna), bei der die Umgebungsluft mit einem Ofen auf Temperaturen bis zu 110 °C beheizt wird. Die Alternative dazu ist die Infrarot-Sauna, die den Körper direkt erwärmt, und das nur bis zu 70 °C. Die Infrarot-Strahlung dringt dabei tief in das Gewebe ein und sorgt für eine angenehme Wärme von innen. Deshalb hat die Infrarot-Sauna einen besonders wohltuenden Effekt auf Verspannungen aller Art.
Egal, welche Art Sauna Sie bevorzugen: Sie sind damit örtlich und zeitlich eingeschränkt bei der Behandlung von Nackenschmerzen. Und wenn Sie nicht selbst über eine Sauna verfügen, müssen Sie für diese Form der Wärmetherapie Wege auf sich nehmen.

Eine Frau liegt in der Saune auf den Sitzbaenken in einem weißen Handtuch

Warmes Vollbad bei Nackenschmerzen

Warmes Wasser tut gut bei Verspannungen und die Badewanne oder auch Dusche zu Hause bieten die Möglichkeit, verspannte Muskeln zumindest kurz zu lockern. Für ein heißes Vollbad empfehlen sich entspannende Badezusätze mit Lavendel, Heublumen oder Melisse. Mit dem Wasser aus dem Duschkopf lassen sich bei starkem Wasserdruck verspannte Schultern und Muskelpartien im Nacken massieren. Da ein warmes Bad nicht länger als 20 Minuten dauern sollte, ist auch hier die Einwirkdauer der Wärme eher kurz. Und ist die Wanne zu kurz, ist es gerade bei Nackenschmerzen schwer, die gesamte betroffene Muskelpartie dauerhaft und entspannt unter Wasser zu tauchen.

Wärmepackungen mit Fango und Moor für den Nacken

Wärmepackungen mit Fangoschlamm und Naturmoor werden ebenfalls häufig bei Nackenschmerzen eingesetzt. Fango und Moor sind stark mineralienhaltige Gemische (Peloiden), die durch geologische Vorgänge entstanden sind und als heilsam für Haut und Gewebe gelten. Da Peloiden Wärme speichern können, werden sie häufig für die Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen eingesetzt. Anders als Wärmepflaster oder Heizkissen halten sie die Temperatur aber nicht konstant über viele Stunden. Und sie lassen sich auch nicht überall anwenden. Man ist hier also auf die Behandlung zu Hause oder z. B. in einer Physiotherapie-Praxis angewiesen.

Zusammenfassung: Wärme bei Nackenschmerzen

Bei Nackenschmerzen, die aus Muskelverspannungen resultieren, ist Wärme eine natürliche und sanfte Methode der Schmerzlinderung. Die meisten hier beschriebenen Methoden lassen sich ohne große Vorkenntnisse zu Hause anwenden und kombinieren. Wenn Sie Nackenschmerzen auch unterwegs, im Büro oder in Verbindung mit Nackenübungen behandeln möchten, empfehlen wir ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken und Schulter.

Fragen und Antworten

  • Hilft Wärme bei Nackenschmerzen?

    Wärme hilft bei Nackenschmerzen, die durch muskuläre Verspannungen hervorgerufen werden. Denn Wärme hemmt die Weiterleitung des Schmerzreizes, fördert die Durchblutung und reduziert die Schmerzwahrnehmung. Lässt der Schmerz nach, kann der Muskel entspannen.

  • Ist Wärme oder Kälte besser bei Nackenschmerzen?

    Bei verspannungsbedingten Nackenschmerzen hilft Wärme. Sie dringt ins Gewebe, verbessert dort die Durchblutung und reduziert die Schmerzwahrnehmung, sodass sich die verspannte Muskulatur lockern kann. Kälte ist das Mittel der Wahl bei akut entzündlichen Prozessen.

  • Behandelt man einen steifen Nacken besser mit Wärme oder Kälte?

    Wenn der Nacken steif ist aufgrund einer starken Verspannung (z. B. wegen eines kalten Luftzugs oder einer Fehlhaltung) ist eine Wärmebehandlung angebracht. Wärme lockert die Muskulatur und lindert den Schmerz.

Quellen:

Quelle 1: Trowbridge CA, Draper DO, Feland JB et al. Paraspinal musculature and skin temperature changes: comparing the Thermacare HeatWrap, the Johnson & Johnson Back Plaster, and the ABC Wärme-Pflaster. J Orthop Sports Phys Ther. 2004 Sep; 34(9): pp 549-58.